"Sprache ist eine wesentliche Grundlage für den Schuleintritt", betonte Landeshauptmann Pröll in seiner Stellungnahme. Der 15a-Vertrag über die sprachliche Frühförderung aus dem Jahre 2012 habe seitens des Bundes jährlich fünf Millionen Euro für die Länder vorgesehen, Niederösterreich habe davon eine Million Euro pro Jahr erhalten. Zusätzlich dazu habe Niederösterreich 26 Millionen Euro für die Anstellung von interkulturellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Kindergärten verfügbar gemacht, informierte Pröll: "Seit 2012 wurden dadurch insgesamt 20.000 Kinder betreut."
Bund vervierfacht Mittel
Da der Vertrag aus 2012 Ende 2014 ausgelaufen sei, sei nun eine neue Vereinbarung notwendig geworden, und der heute unterzeichnete Vertrag sehe eine Fortsetzung der Kooperation zwischen Bund und Ländern vor, so der Landeshauptmann. Der Bund stelle nunmehr 20 Millionen Euro für die Länder zur Verfügung, der niederösterreichische Anteil betrage vier Millionen Euro pro Jahr. Dies entspreche einer Vervierfachung der Mittel des Bundes, betonte Pröll: "Das Land wird entsprechend kofinanzieren."
Eröffnen bessere Bildungschancen
Der Landeshauptmann sieht in dem neuen Vertrag "einen wesentlichen Beitrag zur Integration", denn "Sprache ist eine wesentliche Voraussetzung für Integration". So gebe es in Niederösterreich 162 interkulturelle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 281 Sonder-Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen. Dazu sei der neue Vertrag auch ein "bildungspolitischer Impuls", hob Pröll hervor: "In Niederösterreich werden jährlich 7.000 Kinder sprachlich gefördert. Wir eröffnen dadurch vor allem Kindern mit mangelnden Deutschkenntnissen bessere Bildungschancen."
"Integration durch Leistung"
"Integration funktioniert durch Leistung, und Leistung muss man möglich machen", sagte Außenminister Kurz: "Wir wollen, dass jeder in Österreich die Chance hat, erfolgreich zu sein, ganz gleich woher er kommt. Die Sprache ist die Basis dafür." Es gehe daher auch darum, "den Spracherwerb zum richtigen Zeitpunkt zu fördern", betonte er: "Wir beginnen bei den Kleinsten im Kindergarten, damit beim Schuleintritt schon ordentliche Kenntnisse vorhanden sind." "Der Bund wird jedes Jahr 20 Millionen Euro zur Verfügung stellen, für Niederösterreich bedeutet das ein Investment seitens des Bundes von vier Millionen Euro pro Jahr für die Jahre 2015, 2016 und 2017", skizzierte er die Eckpunkte der Vereinbarung und bedankte sich "für die gute Zusammenarbeit mit den Ländern".