"Wer die Zukunft lesen will, der muss in der Vergangenheit blättern", zitierte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am gestrigen Montag im Zuge eines Festaktes im Landhaus in St. Pölten zum Jubiläum 60 Jahre Management für Musikschulen in Niederösterreich den französischen Autor André Malraux. Das 1957 gegründete heutige Musikschulmanagement organisiert die landesweit 127 Musikschulen in 485 der insgesamt 573 niederösterreichischen Gemeinden, wo 2.300 Lehrende in Summe 60.000 Musikschüler und –schülerinnen unterrichten.
Diese sechs Jahrzehnte umfassten eine spannende und lebendige Geschichte, in der viele Akteure dazu beigetragen hätten, die Musikschulen zu dem zu machen, was sie heute seien, fuhr die Landeshauptfrau fort: "Mitgeschrieben haben diese Erfolgsgeschichte die Partner von der Wirtschaft bis zu den Vereinen und Schulen, die mit den Musikschulen zusammenarbeiten und sie unterstützen, die Gemeinden, die damit in die Kinder und in die Zukunft des Landes investieren, die hochengagierten und hochqualifizierten Musikschullehrenden, die ihre Begeisterung für die Musik an die Schülerinnen und Schüler weitergeben, die Musikschulleiter und –leiterinnen, die musikalisch-pädagogische Kompetenz mit Managementqualitäten verbinden, die Eltern, die ihren Kindern die Chance zum Musizieren, Singen und Tanzen geben und ohne die vom Shuttledienst bis zur Motivation gar nichts geht, die Schülerinnen bzw. Schüler und nicht zuletzt das in die Kultur.Region Niederösterreich eingebettete und mit viel Engagement und Herzblut operierende Musikschulmanagement".
Kein Tag des Rückblicks, sondern Gelegenheit um in die Zukunft zu blicken
Der 60. Geburtstag sei aber nicht nur ein Tag des Rückblicks, sondern auch eine gute Gelegenheit, in die Zukunft zu blicken und ein neues Kapitel aufzuschlagen, um mit den Veränderungen innerhalb der Gesellschaft Schritt halten zu können. "Eine landesweite Orchesterlandschaft soll allen Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zum Orchestermusizieren geben", betonte die Landeshauptfrau und verwies darauf, dass Niederösterreich schon jetzt mit den drei Klangkörpern des Jugendsinfonieorchesters, des Jugendjazzorchesters und der Jungen Bläserphilharmonie dabei eine Vorreiterrolle innehabe.
Aktive Nutzung der Vorteile der Digitalisierung
"Des Weiteren setzen wir auf verstärkte Kooperation und Zusammenarbeit mit Schulen, Vereinen und Kulturbetrieben sowie eine aktive Nutzung der Vorteile der Digitalisierung etwa in der Verwaltung oder der Vernetzung der Musikschulen. Und wir werden als erstes Bundesland unsere Musikschulen zu Kunstschulen erweitern. Die Erfahrungen an den derzeit vier Pilotstandorten zeigen, dass auch das eine Erfolgsgeschichte werden kann – nicht nur die musikalische Kompetenz der Kinder und Jugendlichen, sondern auch andere Begabungen wie Tanz, Schauspiel oder bildende Kunst zu fördern", meinte Mikl-Leitner.
Bereit die Zukunft in Niederösterreich zu gestalten
"Wir in Niederösterreich sind bereit, die Zukunft zu gestalten. Dafür ist es notwendig, unsere Kinder und Jugendlichen zu motivieren, ihren Mut und ihre Neugierde anzufachen und ihre Talente vom Kindergarten bis zu den berufsbildenden Schulen zu fördern und zu fordern. Die Musikschulen leisten dabei einen unglaublich wichtigen Beitrag auf dem Weg in die Zukunft, weil sie die Kinder bestmöglich darauf vorbereiten. Wir werden weiter in diesen Bereich investieren, weil die Musikschulen ganz klar die erste Geige in der Musiklandschaft Niederösterreichs spielen", schloss die Landeshauptfrau.